Mittwoch, 17. Dezember 2014

Ubud

17.12.14 Ubud

Heiß war es in der vergangenen Nacht. Und Geräusche gab es!
Hier gibt es viele Moskitos, daher muss man gut aufpassen. Ich habe zwar 2 Fans im Zimmer, aber wenn die mich anblasen, fliegt des Moskitonetz weg. Also blasen die beiden zu Seite und machen etwas Umluft, während ich unter dem Netz im eigenen Saft.....
Ich habe trotzdem geschlafen.
Bis das erste Geräusch kam: ein schriller Pfiff! Was war das? Ein Vogel? Nachts? Kaum. Eine Ratte? Oder was sonst? Na ja, da war ich erst mal wach. Dann bin ich wieder eingeschlafen und dann kam der Tukei. Keine Ahnung, wie der wirklich heißt, aber ich kenne den aus Thailand, als ich im Isan war. Da gab es auch viele. Man denkt auch, dass es ein (großer) Vogel ist, der immer dieses furchtbar laute Tukei! Tukei! Tukei! von sich gibt. Es soll sich dabei um eine recht große Echse handeln, die zudem bei Kontakt auch nicht ungefährlich sein soll. Und der war gefühlt.....wo? In meinem Bungalow? Direkt daneben? Auch nicht schön.
Fas nächste Geräusch waren die Bediensteten, die das Geschirr auf die Terrasse stellten. Das Frühstück wird hier nämlich auf der Terrasse serviert. Seeeeeehr komfortabel!
Und nach einer kurzen Dusche saß ich bei Omelett und Obst und Kaffee und las den Spiegel auf dem iPad.

Heute ist hier irgendein Festival. Gestern hatte mir das schon jemand gesagt und man konnte es auch erkennen, dass die ganze Stadt sehr festlich geschmückt war. Heute erklärte mir dann unser Hotelmanager, dass es sowas wie Weihnachten sei, nur, dass sie es 2 mal pro Jahr feiern. Von den Hindus können wir was lernen. 

In dem Zusammenhang sieht man auch heute fast alle Balinesen in traditioneller Festtagskleidung. Also Sarong und die typische Kopfbedeckung bei den Männern und sehr schöne, reich geschmückte Kleider bei den Frauen. Nur so dürfen die auch in den Tempel gehen. 
Festival ist überall. Jedes Auto, jedes Moped, alles ist geschmückt oder mit Opfergaben versehen.
In dem Zusammenhang waren heute auch viele Tore offen, hinter die ich gestern schon gerne mal geschaut hätte.
Die Balinesischen Gebäude sind alle nach dem gleichen Muster gebaut. Es gibt ein (zu) schmales Tor, dahinter eine Wand und dann erst den Familientempel. Und dann die Häuser für die Eltern, für die Begegnung, Kinder...
Sinn der Sache ist, dass die bösen Geister schon bei dem schmalen Tor keine richtige Lust mehr haben, dann noch eine Mauer und dann der Tempel: da macht der böseste Unhold nicht mehr weiter.
Besonders ist aber, dass die Grundstücke der offensichtlich wohlhabenderen Leute aber auch wunderschön sind. Und heute, quasi an Weihnachten, auch noch geschmückt! Ich habe einpaar Bilder gemacht, aber man kann diese Schönheit so nicht einfangen. Sehr einmalig!
Überhaupt beginnt hinter der Häuserreihe an der Hauptstraße eine andere Welt. Da sind Berge oder auch 20-30 m tiefe Schluchten, in die dann noch weitere Gebäude gepflanzt worden sind. 
Auch hier tun sich (so weit man das sehen kann) Paradiese auf.



Und einen Pool gibt es auch. Nicht vergessen. Irgendwie ist bei mir (aber auch bei anderen) alles nass. Hemd sowieso, und für  die Unterhose geben ich auch keinen Pfifferling. Frisur? Na ja! Komischerweise sehen die Balinesen besser aus. Aber im Pool sind wir alle gleich.
Dieses eher 'maritime Zentrum' war dann auch die gute Entscheidung. Zwischen den Palmen und den bunten Blumen lag dieser Pool, ein kleines blaues Oval, vielleicht 12 m lang und 4-5 m breit. Überall singende Vögel, bequeme Liegen mit großen Schirmen: dafür bin ich zwar nicht hergekommen, aber ich nehme es en passant gerne mit. Ein paar australische Ladies machen es ebenso: abkühlen, trocknen lassen und lesen, dann wieder abkühlen.....könnte schlimmer sein!

Danach erst mal Kultur. Erst den alten Palast besichtigt, soweit das überhaupt ging. Überall stand ein Tourist mit seiner laaaangen Stange (das sind die Dinger, an deren Ende man sein Handy befestigt, um Selfies aus der Entfernung machen zu können) und man kam kaum durch. Es war sehr voll, weil generell viele Menschen wegen eines Festivals in der Stadt waren. Und hier knubbelte sich alles. Spektakulär war der Palast allerdings nicht. 
Schöner fand ich dann das Museum. 
Hier wurde die balinesische Kunst (Malerei und Holzschnitzerei) von der Vergangenheit bis in die Moderne gezeigt.
Herausragend war erst mal die Location. Ein kleiner Park mit Seerosenteich und vielen gar schrecklichen Skulpturen (die entweder das Böse darstellen, oder auch Gardiens, die kann man als Laie schwer auseinanderhalten) und in dieser fast Urwaldatmosphäre lagen verschiedene balinesische Häuser, in denen die Kunstwerke untergebracht waren. Allein dieser Park hätte sich schon gelohnt. 
In den Gebäuden dann die Malereien und Schnitzereien. Von Malerei verstehe ich nichts und gehe da eigentlich nur nach gefällt oder gefällt nicht. Und die asiatische Kunst, vor allem, wenn es um Geister, Dämonen, Vishnu und Hanuman geht.....da habe ich wenig Zugang zu. Und auch das war hier oft das Motiv.





Aber es gab auch andere Motive (aus dem Alltagsleben oder aus der Natur) da wurde selbst mir das hohe Niveau bewußt. Sehr beeindruckend (wenn es nicht um Teufelsfratzen geht) die Holzschnitzerei. Generell kann ich mir 3D mehr anfangen, aber das hier war Klasse.
Es lagen auch Gästebücher aus, aus denen ich allerdings sehen konnte, das hier im Schnitt 3-5 Besucher pro Tag durchgehen. Schade. Aber das erhärtet meinen Verdacht, dass das Attribut 'kulturelles Zentrum' eher in 'kommerzielles Zentrum' umgemünzt werden sollte. Aber damit tue ich den vielen hiesigen Künstlern wahrscheinlich Unrecht.  
Dann musste ich aber erst nochmal in den Pool. Und so verging der Tag: rein in den Pool, raus aus dem Pool. Schönes Leben!
 
Noch ein Wort zu den Touristen. Es sind Unmengen in der Stadt. Gegen Mittag kann man fast nicht mehr laufen. Der Hotelmanager berichtete, dass es eigentlich immer so viele sind. Es gibt wohl jede Menge Pauschalreisen aus Hongkong und Korea (das sieht man) und auch zunehmend aus Russland. Nur die Japaner bleiben aus. Wenn man aber so durch die Straßen läuft hört man Englisch (Aussies), viel Holländisch und eine Menge undefinierbares. Business rulez!

...und ewig diese Selfies...

Schmaler Eingang, dahinter erst mal Schluss!

Seerosenteich mit Lotusblüten....
Icke!



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