Samstag, 20. Dezember 2014

Motorradtour von Lovina nach Tulamben

20.12.14 Reise von Lovina nach Tulamben

Die Nacht war ruhig. Die K-Familie hat sich nicht blicken lassen, und die Nager im Dach waren hörbar, aber erträglich. Mein Tag begann dann mit einem opulenten Frühstück am Meer. 

Danach habe ich quasi noch einen 'Abschiedsspaziergang' gemacht, gepackt, bezahlt, die Honda gesattelt und dann los. 
Das erste Stück bis ca. 10 km hinter Singaraja (Berufsverkehr oder immer noch Galungan) war zäh und anstrengend. Ich bin selten schneller als 25 gefahren. Dann ging es langsam besser, und als ich dann endlich auf der Küstenstraße war, konnte man eigentlich durchgängig 40-50 fahren. 
30km hinter Singaraja war es dann entspannt. Ich fuhr 50 und konnte auch mal links und rechts schauen. So hatte ich mir das vorgestellt.

Vielleicht noch ein Wort zu Galungan, dem Festival. Der balinesische Kalender hat 210 Tage und dann gibt es Galungan. Es ist ein riesiges Fest und alle Balinesen haben frei und feiern. 
Unklug, dann über die Insel zu reisen.
Aber das weiß man meist erst hinterher.
Ich bin gemütlich die Küstenstraße entlanggetrödelt und habe auch mal angehalten, um 2-3 Fotos zu machen. 
Wenn man hier Leute anspricht, passiert meist folgendes: die Leute sind immer sehr freundlich. Es kommt definitiv immer: where are you from? Und meistens: where do you go. Sehr oft auch: what's your name? Und wenn man den sagt, nennt der Fragende auch immer seinen Namen und gibt einem förmlich die Hand. 
Also ich finde das nett. Nur wenn danach kommt: dolphin-tour? Oder T-Shirt? Dann eher nicht. Aber das ist mir vielleicht einmal passiert. 
Ich passiere Kubutambahan, Batu und Tejakuta.
Und dann komme ich nach Les. 
Ich wusste, dass da ein Wasserfall war und den wollte ich mir en passant ansehen. Also rechts abgebogen (ist im Linksverkehr immer etwas aufregend) und den Berg hoch. Erst ging es durch ein Dorf, dann durch einen Wald in engen Serpentinen. Und dann hörte die Straße auf und ein Schotter-Schlamm-Felsbrocken Weg begann. Ich habe bestimmt 2-3 mal darüber nachgedacht, umzukehren. Einmal wegen auf-die-Nase-fallen und auch wegen der Reifen. Schließlich muss ich noch nach Ubud zurück!
Und dann kam ein kleiner Parkplatz und ein Kassenhäuschen.
Nach dem Begrüßungsritual (siehe oben) wußte ich, dass man von hier aus weiter fahren kann, aber nicht sollte (zu gefährlich). Es wären auch nur noch 15 Minuten Fußweg zum Wasserfall.
All das wurde  mir auf Deutsch erklärt. Der junge Mann hatte diese Standardsprüch zuzüglich 'wie geht's' und 'schönen Tag noch' von Touristen gelernt. Und das auch sehr akzentfrei! Kommen hier nur Hannoveraner her!





Ich wollte (mit einem gewissen Magendrücken) den Rucksack auf dem Moped lassen. Er meinte aber, ich sollte ihn besser ins Kassenhäuschen stellen. Und zwar wegen Regen, nicht wegen Diebstahl. Doch ein Paradies?

Und jetzt ein Wort zu den 15 Minuten. Auf dem Rückweg, bergab, habe ich knapp 20 Minuten gebraucht. Und durch das Walking, das ich zuhause immer mache, bin ich einigermaßen trainiert. 
Der Weg bergauf war hart. Es war heiß. Es war feucht. Es ging bergauf. Es war teilweise rutschig. 3 mal musste man auch durch ein Bächlein durch.
Oben angekommen war ich nass. Ein anderer balinesischer Besucher meinte: you can take a shower und zeigte auf den Wasserfall. Ich sagte (und zeigte auf mein nasses Hemd) I already did!
Aber es hat sich gelohnt. Eine tolle Kulisse, das Rauschen und der feine Nebel überall zauberten eine wunderschöne Dschungelatmosphäre. 
Und als ich an dem Kassenhäuschen ankam, war ich auch fast wieder trocken.
Ich bin dann wieder weiter gefahren bis Tulamben

Hier ist ein Taucherparadies, weil die Regierung hier ein japanisches Kriegsschiff direkt vor der Küste versenkt hat. Es gibt hier ein paar Ressorts und ich habe mir einfach wieder die Top-Empfehlung aus dem Lonely Planet rausgesucht.
Und wieder einen Treffer gelandet. 
Es ist eine relativ neue Anlage mit einzelnen Bungalows direkt am Meer. Strand gibt es hier nicht, nur groben Kies. Aber alles ist sehr gepflegt und ich glaube, dass ich weder die K's noch meine Nagerfreunde hier treffen werde.
Das Anschlussprogramm ist schnell erzählt: ausziehen, Mucke auf die Ohren, zum Pool, hinlegen.
1/2 Stunde später bemerkte ich, dass ich ganz schön verbrannt war. Speziell Unterarme und Oberschenkel hatten was mitbekommen. Beim Motorradfahren mit dem Fahrtwind bekommt man das nicht so mit....
Ich werde jetzt erst mal 2 Tage hier bleiben und einfach die Seele baumeln lassen. Time will show.....


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