Donnerstag, 18. Dezember 2014

Motorradtour von Ubud nach Lovina

18.12.14 Reise von Ubud nach Lovina

Und die Nacht war wieder voller Geräusche. Sie waren alle wieder da, und mit einer Intensität, als säßen sie unter dem Bett. Aber irgendwie gewöhnt man sich daran. 
Ich bin dann nach dem üppigen Frühstück zu meinem aufgeregten Motorradverleiher gegangen, und der hat tatsächlich Wort gehalten. Er hatte eine recht neue Honda da, an der alles funktionierte. Die gehört jetzt erst mal für 5 Tage mir.
Beim bezahlen lief mir bereits wieder der Schweiß in die Augen. Sicher, die Preise können einen (verglichen mit den anderen umliegenden Ländern) dazu trieben, aber hier war es einfach die Hitze um 1/4 vor 10.

Das wurde aber besser, sobald Fahrtwind da war. Der Rucksack vor  mir zwischen meinen Knien, die Tasche auf dem Rücken: nicht schlecht!

Schade nur, dass Beschilderung eher eine deutsche Tugend ist. Hier wäre sie auch hilfreich. Also muss man an jeder Kreuzung anhalten und fragen. Und hoffen, dass man jemanden findet, der höflich und ortskundig ist. Die höflichen sagen einfach lächelnd 'geradeaus' und nicken dabei. Das durfte ich 3 mal erfahren.

Schade auch, dass der Verkehr einfach unglaublich ist. Unmengen von 2-Rädern, aber auch jede Menge Autos. Zudem war heute irgendwas Besonderes. 
Und falls das nicht reicht: Ich bin 2 mal in ein Motorradkorso gekommen. So 300-400 Mopeds, die mit ca. 20 km/h im Pulk sehr sehr lange vor mir hergefahren sind. Aufgelöst haben sich diese Korsos erst, als die 4. Geissel auftauchte: starker, ergiebiger Regen. 

Es seibelte aus allen Löchern. Und dann, nicht unangekündigt, aber trotzdem unangenehm: es wurde in den Bergen scheissekalt.
Kalt, nass, viel Verkehr, beschlagenes Visier.....und was noch?

Eine tolle Strecke. 
Viel teilweise extrem bergauf und bergab, viel Kurven. Reisterrassen, die Vulkane, Seen, viel Dörfer, undurchdringliche Wälder....eine überwältigende Natur. 
Leider gibt es keine Bilder, und leider konnte ich das auch nicht so betrachten, wie ich es gerne gemacht hätte, aber der erschwerte Verkehr hat alle meine Aufmerksamkeit beansprucht. Außerdem war vor allem in den Bergen alles sehr wolkenverhangen und dunstig.  
Im Nachhinein habe ich auch erkannt, dass ich falsch gefahren bin (danke, ihr vielen Helfer)!
Es gibt den Mount Batur (da wollte ich langfahren) und den Mount Catur. Der Catur ist über 2000m hoch und ich war bestimmt geschätzte 1500-1600 m. Den Gipfel konnte man gut sehen. Fairerweise muss man sagen, dass die Strecke zum Catur durchaus kürzer war.
In Bedugul habe ich dann eine kurze Pause gegönnt und eine warme Suppe (wirklich wahr) in einer Straßenküche gegessen. Ich bin etwas eingeschränkt, da ich den Rucksack, der vorne so schön verkeilt ist, nicht aus den Augen lassen möchte. Bedugul ist ein Ort in den Bergen, von dem aus die meisten Touren auf den Vulkan starten. Nach 2 Stunden strammen Marsches ist man oben und bekommt dort Eier in einer heißen Quelle gekocht. Ich bin dieses Mal nicht dabei. Etwas später kam ich dann noch zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen ganz schönen Blick auf den Bergsee hat. Da habe ich dann doch noch mal kurz angehalten, damit ich wenigstens ein Photo als Trophäe mitbringen kann. Mit klammen, zittrigen, feuchten Fingern....
Bergsee bei dem Vulkan
Meine 'Maschine': eine brave Honda mit schwerem Gepäck

Affen am Straßenrand auf der Suche nach Essbarem

Nach etwas über 4 Stunden (und noch 2 mal umdrehen wegen fehlender Schilder) kam ich in Lovina  an. Und hier regnete es auch (kurzfristig) nicht und die Temperatur war so bei sehr freundlichen 23 Grad.
Kurz danach fing der Regen aber wieder an...

Und dann kam das Wiedersehen mit Lisa. Schon sehr cool, Verwandte, die sonst ca. 2 Fahrstunden von einem entfernt leben, hier, ca. 18 Flugstunden entfernt, wiederzusehen. 
Andererseits ist die Gegend hier mir auch fast so fremd wie Hofheim, wo Lisa herkommt. Nur exotischer. Viiiiiiiel exotischer!

Lisa ist ein nettes Mädchen, ich kann sie gut leiden. Leider fängt sie hier an, mich als 'Onkel Jo' vorzustellen. Ja, ja, so schnell vergehen Sympathien....

Lisa hat hier fast 4 Monate gearbeitet und verbringt noch etwas Zeit auf der.Insel, bevor sie nach Thailand geht. Auch ein tolles Abenteuer.

Ich finde dann auch schnell einen Bungalow am Strand, wieder mit eigener Terrasse, privatem Bad und airco. Nobel geht die Welt.......und ja, einen Pool haben wir sicherheitshalber auch, falls uns die 30 Schritte zum Meer zu weit sind.  Der Strand hier ist schwarz, wie man das von den Kanaren her kennt. Und am Strand entlang zieht sich eine Kette von Pubs, Restaurants.....aber alle sind leer. Das ist die Nebensaison! Und die wet season!  
Mal sehen, wie es morgen wird. 


Unser Zimmer. Karl Kakerlak ist bereits ausgezogen, aber was ist mit Kurt, Konrad und Kaspar? Unter dem Bett? In der Dusche? Eingewickelt im Handtuch? Oder schon in meiner Reisetasche? Finja! Hilf mir!
....und einen Pool haben wir natürlich auch....


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