Montag, 29. Dezember 2014

Reise von Bangkok über Amsterdam nach Düsseldorf

Teil 25 29.12.14 Reise von Bangkok über Amsterdam nach Düsseldorf

Der Tag beginnt. Auf meiner deutschen Uhr ist es 02:00 morgens. Wenn alles klappt, werde ich um 23:00 zu Hause sein. Kein schöner Tag. 

Dabei ist die Militärregierung in Thailand durchaus bemüht, die Thais glücklich zu machen. Es gibt ein Programm, in dem man versucht, den "Glücksindex" der Bevölkerung zu messen. Man sieht diesen Index als einzig wahren an, Während z.B. Geldwertstabilität oder Beschäftigungsindex nur als Mittel gesehen werden, glücklich zu werden. Also werden Aktionen gefahren, die Menschen glücklich zu machen. So gab es eine Verordnung, dass Preise gesenkt werden sollten (guter Ansatz). Und während den Feiertagen wurde auf den Schnellstraßen keine Maut erhoben. Alle Ampeln standen auf grün. 
Ein interessantes Programm, und dass Thailand so weit von Düsseldorf weg ist - da können die wirklich nichts für.

....eine der Schattenseiten in BKK: die Elendsbaracken unter den Highways in der Stadt

Andererseits: der Transfer vom Chao Phaya Parkhotel zum Airport war perfekt.
100 m zur U-Bahn laufen, ein paar Stationen bis zum Airportlink fahren und da erst mal irgendeine Straßenküche suchen. Reis mit Chicken ist mein Frühstück. Und ein Eiskaffee. 
Dann in die Eisenbahn steigen (wie eine S-Bahn) und 30 Minuten später ist man im Flughafen. Für ca. 1,30€.
Dann ging es schnell. Einchecken, Security, noch ne Kleinigkeit essen und dann zum Gate. 


Ich vor dem Weihnachtsbaum. Die Thais sind zwar keine Christen, aber sie feiern alles, was zu feiern geht.

Ich war natürlich nicht wirklich glücklich mit meinem 70€-Sitzplatz und hatte schon ein mulmiges Gefühl wegen der langen Strecke in dem engen Sitz. 
Aber als die Türen schlossen, sah ich mich um und was war da? Eine freie 3er-Reihe hinter mir.
Schwupps! Saß ich da und sah dem Flug entspannt entgegen. Schräg sitzen oder liegen - definitiv mehr Raum als in dem engen Priority -Sitz. Und das Geld? Längst ausgegeben, dem sollte man nicht hinterherweinen.

Hier endet mein 2014er Blog, danke an alle, die mitgereist sind und ein gutes Jahr 2015.

Jo

Sonntag, 28. Dezember 2014

Bangkok

28.12.14 Bangkok

Der 137iger Bus heute morgen war klimatisiert. Das bedeutet, er kostet nixht 8 Bath, sondern 10. ich weiss hier Bescheid. Der Bus hielt wie gewohnt an dem 7/11 an der Ecke zu Jongkols Straße. Es sind ein paar Stände mit Streetfood da und ich entdecke einen mit Eiskaffee. Ich gehe hin, aber die Besitzerin versteht mich nicht (eigentlich verkauft sie nur Eiskaffee, aber irgendwie....)
Es stehen ein paar Moped-Taxifahrer herum und eine Frau erbarmt sich. Sie übersetzt: you want icecoffee? Ja. With sugar? Ja. With Milk? Ja.
Damit ist sie die Heldin in der Gruppe. Und ich habe meinen mjam mjam mjam Eiskaffee. 
Ich bin früh dran also schlendere ich zu Jongkol. Die sind auch noch nicht damit fertig, den Picknick-Korb für 20 Personen und 6 Tage zu packen (wir sind zu sechst) und so bekomme ich erst mal ein Riesenglas mit gekühlter Kokosmilch und eine Schale eingelegtes, junges Fleisch von der Nuss. 
Dann fahren wir los. Der Weg führt uns nur (weil ich nur einen Tag da bin) nach Jomtien hinter Pattaya. Auf dem Weg dahin halten wir an. Hier ist das beste Seafood-Restaurant an der Küste. 
Es ist eher eine Garküche zwischen Straße und Meer, mit Holztischen und Plastikgeschirr. 
Aber man sieht: hier wird Fisch nicht alt. 
Wir bekommen Sugarcane, eine braune, süße Flüssigkeit mit viel Eis. Und dann wird bestellt. Wieder für gefühlt 20 Personen und mehrere Tage. Auf dem Tisch ist kaum noch Platz. Es gibt Prawns, Austern, Fisch, Tom Yum, Papayasalat, Reis, und noch ein paar Dinge, die ich nicht kenne.
Alles total frisch und sagenhaft lecker. Dazu wie immer 1000 Soßen, die aber meistens hot sind. Oder eher HOT. 

....Mann, war der lecker!!
Richard, Pat und Pria
Jongkol
Das "Restaurant" war brechend voll.




Es ist eine lustige Runde und jeder fasst in jeden Topf und wir essen und essen.....bis wir es tatsächlich geschafft haben. Paitoon verputzt noch die letzten Deko-Tomaten und dann können wir uns ernsthaft Gedanken über den Nachtisch machen. Wir sind schließlich nicht zum Spaß hier.
Es gibt crushed ice mit bunten Jellies. Ich kann nicht Nein sagen... 

Danach geht die Fahrt weiter. Nach Aussage meiner Freunde ist Pattaya leer. Die Touristen bleiben weg, vor allem wegen der Kho Thao Morde. 
Ich kenne den Fall, weil ich thailändische Blogs lese, und in England war der Fall auch groß in der presse. Bei uns war der aber kaum publiziert, deshalb wundere ich mich. 2 junge Engländer waren auf der Insel in der Nähe von Kho Samui ermordet worden. Es wird vermutet, dass es burmesische Fremdarbeiter waren, aber who knows....
Es ist auch fühlbar leerer, jetzt sollte eigentlich die Hauptsaison sein. 
Wir kommen an einen typischen Thai-Strand, aber auch viele Farang sind hier. Deutsche, Engländer und viele Russen.
Der Strand ist quasi überdacht (Thais mögen keine Sonne), es gibt viele Liegestühle und alle 5 m ein Fressstand. Dazu kommen Händler mit was-weis-ich durch die Reihen. 
Aber wir haben unseren Picknick-Korb. 
Und so geht der Nachmittag dahin. Wir liegen da, essen eine Mandarine oder eine Mango, Jongkol, Pria und Pat lassen sich massieren, Richard spielt mit seinem Smartphone und ich döse.....

Thai- Strand

Als es langsam dunkel wird, suchen wir uns ein Restaurant (alle sind scharf darauf, italienisch essen zu gehen) und ich lerne dazu: Pizza in Thailand ist ähnlich wie Pizza in Holland: dont't do it!
Auf dem Rückweg quatschen wir noch viel und ich muss sagen: schöner Tag!
Selbst das viele Essen war nicht schlimm, weil alles leicht war. 
Jongkols Schwester ist interessant und liebenswert, und auch Richard, dwr zwar immer als boyfriend bezeichnet wird, der aber ihr Mann ist, hat es auf meine Facebook-Freundesliste geschafft. Mit dem würde ich gerne in Kontakt bleiben. Cooler Typ.
Auch Pria ist eine interessante Person. Wird wahrscheinlich schwieriger, den Kontakt zu halten (Freundin der Schwester einer Freundin), aber wünschenswert wäre es.
In a Nutshell: Für mich war der Besuch in Bangkok ein totaler Gewinn.

Samstag, 27. Dezember 2014

Reise von Ubud über Denpasar nach Bangkok

27.12.14 Reise von nach Bangkok

Licht und Schatten. Ich hatte etwas Angst gehabt, dass ich nachts ein Mückenproblem haben würde. Überall dicke Ritzen, durch die das Licht fallen konnte (und die Moskitos) und kein Netz. 
War aber nicht so. Kein Tier, weiches Bett und der Ventilator sorgte für eine angenehme Schlafatmosphäre. 
Das als sensationell angekündigte Frühstück allerdings......

Na ja. 

Das Taxi kam dann 1/4 Stunde zu früh, aber ich war fertig, darum war das mehr als ok. Die Taxipreise haben hier eine gewisse Streuung. Die Angebote (very special, only for me) waren zwischen 450.000 und 250.000 Rupies. Aus Kostengründen hatte ich mich für die 250.000 er Variante entschieden. Busse und Bemos sind hier schwierig. Die Busse fahren nur selten am Tag und nur zu den wichtigen Zielen. Bemos sind Kleinbusse, die hier den gesamten Nahverkehr abwickeln. Ich bin ja einigermaßen schmerzfrei, aber in so einer Höllenmaschine will ich keine 50km-Stecke fahren. Die Fahrzeuge würden in Deutschland nicht mal in die Nähe eines TÜVs kommen. Und da dann mit 6-8 Leuten drin? Nööööö.

Also Taxi. Durch die Kuningan-Ceremony war ganz Bali früh auf den Beinen und auf den Reifen. Problem waren sicher die Millionen von Mopedfahrern.
Ganz vorne 2 kleine Kinder, dann der stolze Papa und hinten Mutti. Alle im Festtagsgewand. Und Mutti (im Rock) saß gaaaaanz hinten mit einer Backe im Damensitz und balancierte dabei mehrere Reich geschmückte Kisten und Dosen mit den Opfergaben. Da muss man vorsichtig (=langsam) fahren. 
So brauchten wir fast 1 1/2 Stunden.
Der checkin dauerte auch eine Weile, und dann ging es an die Ausreise.

Mal von vorne. Ich habe 2 Reiseführer: einen deutschen Beadeker von anno Tuk, den ich mir vor allem wegen der Landkarte besorgt hatte. Und ein englisches e-book von Lonely Planet (aktuell).
Ich habe den deutschen Reiseführer fast komplett im Vorfeld gelesen, während ich den LP nur für aktuelle Infos (Unterkünfte, Restaurants, Öffnungszeiten) verwendet habe.
Und der Baedeker sagte: bei der Ausreise 50.000 Rupies bereithalten. Die hatte ich auch schon rechtzeitig in meinen Pass gelegt, damit da nix anbrennt.
Um so erstaunter war ich, als ich am Payment-Schalter las: 200.000 Rupies.
Schwitz!
Ich kramte hektisch in meiner Börse und fand.......151.000 Rupies. Zusammen mit dem Geld aus dem Pass hatte ich also genug. Puuuuh! Und was fange ich jetzt mit den 1000 Rupies an? Immerhin 0,007 cent?

Nach einem unspannenden Flug landete ich dann in Don Mueang. Mittlerweile bin ich hier Profi.
Shuttle-Bus zum Mochit Terminal, da umsteigen in die MRT (das ist hier die U-Bahn) und dann an der richtigen Haltestelle aussteigen. Bis hierhin habe ich es geschafft. Dann habe ich aber auf dem U-Bahn-Bahnhof den falschen Ausgang gewählt und musste (weil ich keinen Bock hatte, zurückzugehen) über eine 8-spurige Straße gehen. 
Keine Ahnung, warum ich das überlebt habe. 
Toll war auch die Security in der MRT. Bevor man runtergeht, muss man durch eine Schleuse, wie bei uns am Airport. 
Ich mit Tasche und 11kg Rucksack: da läuten natürlich alle Glocken der Welt.
Und was macht der Wachtmeister? Leuchtet mit seiner Taschenlampe in meine Tasche, lächelt, und läßt mich ziehen.
So geht Sicherheit?

Jetzt schnell ins Hotel, duschen, umziehen, den 137iger Bus erwischen und zu Jongkol fahren. Das ist auch immer spannend, weil da sieht man keine Touristen.
Jongkol war lieb wie immer. Paitoon war auch da und beide erklärten mir das Programm: es war Programm A, also das, das wir eigentlich verworfen hatten, weil es Stress pur war. Aber.....forget it.
Für heute: treffen mit unseren Freunden Koranit und Supot, die ich beide auch sehr mag.
Zusätzlich sollte ich beide Schwestern kennenlernen und den Lebensgefährten der jüngeren Schwester. Mit dieser Gruppe werden wir morgen auch ans Meer fahren und erst spät in der Nacht wieder zurückkommen. Wird spannend.
Die ältere Schwester ist deutlich älter als Jongkol und die jüngere, Pat, deutlich jünger und sehr verrückt. Ihr Freund scheint ein Inder zu sein und ihre beste Freundin, Pria, kommt aus Bangalore. Pria und Pat muss man lieb haben. Pat ist Geschäftsfrau und macht in Textilien, Deko und Restaurants. Ihr Haus muss schon oft in schöner Wohnen abgebildet gewesen sein. 
Bei pat haben wir dann nach englischer Tradition Tee getrunken, in einem typischen Teeservice aus dem Empire. Sehr cool.
Ich habe mir dann auch mal die Ahnengalerie erklären lassen. Papa und Mama, Papa mit Franco, Papa mit Indira Ghandi, Papa mit Queen Elizabeth.....
Der Vater war Botschafter Thailands in Indien, Russland, Spanien und England. Jongkol ist ja auch in St. Petersburg geboren, aber englische Staatsbürgerin.
Eine faszinierende Bilderwand. 
Wir sind dann mit 2 Taxis in den alten Teil der Stadt gefahren und plötzlich kannte ich mich aus. Wir waren am Lamphu Tree (ein uralter heiliger Baum, den es leider seit 20 Jahren nicht mehr gibt).
Ganz in der Nähe ist die Khao San Road und hier ist ein hippes kneipenviertel, wo die Thais hingehen. Gut zu wissen.
Wir waren in einer Urigen Kneipe mit unterschiedlichem Mobiliar und einer riesigen Speisekarte.
Alles einfaches, typisches Thaifutter. Aber wenn man dann mit 10 Mann an einem kleinen Tisch sitzt, der sich vor Essen biegt, ist das schon toll. 
Und, nach asiatischer Art: man hat nicht SEIN Essen, sondern jeder wünscht sich was und alles steht da und jeder nimmt sich etwas von allem.
Sehr gemütlich, sehr gesellig.
Dazu eine Live-Band, die ein paar Oldies gespielt hat und Bier: perfekt.
Am Schluss erwischte uns dann auf dem Heimweg noch der Regen, normalerweise nicht schlimm, aber die thailändische Taximaffia macht das Leben schwer.
Nach der Verordnung dürfen die Fahrer keine Gäste ablehnen oder ohne Uhr fahren. Ha ha!
Unser Ziel war den meisten Fahrern zu weit, deshalb hatten die keine Lust. In der Gegend (Khao San Road) gibt es viele Touristen, die man ohne Uhr schön bescheissen kann, warum also uns mitnehmen? Und so war es auch. Erst nach über 1/4 Stunde kam die erste Gruppe weg. Und da war ich zum Glück bei...

Freitag, 26. Dezember 2014

Reise von Padangbai nach Ubud

Reise von Padangbai nach Ubud

Der Abend war unspektakulär. Ich hatte noch einen Mahi-Mahi (lokaler Fisch) vom Grill (sehr, sehr lecker), bin dann noch einmal durchs Dorf gelaufen, und dann war auch gut.
Es hatte begonnen, zu gewittern und zu regnen, allerdings nur für ca. 30 Minuten. 
Und dann ging Silvester weiter. Die Balinesen haben offensichtlich genug Geld für sowas (fast, wie bei uns). Ansonsten war der Abend friedlich. Ich saß noch eine Weile auf der grandiosen Terrasse......1. Weihnachtstag: check!

Der Morgen begann recht warm. Auf der netten Terrasse der Kembar Inn konnte man es aushalten. Ein toller Ort für ein Frühstück. Als Extra gab es heute eine große Vielfalt von Obst. Jackfruit, Melone, Mango, Ananas, Bananen und noch 2 Früchte, die sich mir nicht vorgestellt hatten, trotzdem aber köstlich schmeckten. Der Tag kann beginnen!

Und er begann: mit einer Nachricht, dass ich wieder eeeeeeetwas klamm bin. Meine Kreditkarte erlaubt standardmäßig nur Abhebungen bis max. 1000€ pro Monat - und ich hatte dieses Limit nicht geändert. Ich hatte Daggi gebeten, das  zu regeln, aber Kundenfreundlichkeit und comdirect passen nicht gut zusammen. 
Jetzt muss ich etwas die Luft anhalten. Noch habe ich etwas cash in € und $, aber ich habe deutlich mehr Zeit als Geld. Wieder mal spannend. 

Nach dem leckeren Frühstück war ich noch an der blauen Lagune. Das ist eine kleine Bucht, unweit des Hafens.
Es ist sehr idyllisch da, vor allem um die Uhrzeit. Ich habe noch ein letztes Bad genommen und mich so von der See um Bali verabschiedet. 

Die Fahrt war schön. Zwar habe ich mich mangels Wegweiser 2x verfahren, aber es war landschaftlich interessant und auch (kurvig) schön zu fahren. 


Zwischendurch kam ich an einer Art Wasserfall vorbei. Es war eine künstliche Staustufe, aber das Wasser stürzte da mindestens 10 m runter und es war schon imposant mit dem vielen Grün im Hintergrund. 

Eigentlich kein Wasserfall, aber doch beeindruckend..

Hier stehen auch überall Tempel, teilweise auch recht groß. Ich kam an einem vorbei, den die Affen übernommen hatten. Sie beobachteten mich von den Dächern und kamen auch mit der Zeit immer näher. 
Angesichts der Anzahl habe ich mich dann auf den Standpunkt des Klügeren zurückgezogen...

Der hat mich die ganze Zeit beobachtet, und dann kamen seine Kumpels..

Und ich kam durch Klungklung. Klungklung ist die Wiege der balinesischen Musik. Wenn es ein Musikherz auf Bali gibt, ist es Klungklung. Alle berühmten balinesischen Musiker und Komponisten sind hier geboren und hier steht auch das größte Opernhaus auf Bali.
Seit mehr als 4 Jahren werden hier auch die balinesischen Casting-Shows produziert. Also: Klungklung und Musik sind eins.

Ich muss mich jetzt für diesen Quatsch entschuldigen, aber ich musste das schreiben. Wer mal balinesische Musik gehört hat (vielleicht auch mal über einen längeren Zeitraum, sagen wir mal, 30 Minuten (wie ich im Divers Cafe in Amed)), der weiss, dass balinesische Musik klingt wie Klungklung,Klungklung,Klungklung, Klungklung,Klungklung,Klungklung, Klungklung,Klungklung,Klungklung, Klungklung,Klungklung,Klungklung, ......

Und dann kommt die nächste Strophe: Klungklung,Klungklung,Klungklung, Klungklung,Klungklung,Klungklung....und so weiter. 

Aber der Name hat mich inspiriert. Und, um der Wahrheit die Ehre zu geben, der Ort heißt Klungkung. 

Sehr schön. Wassertropfen in einem Lotus-Blatt

Erst 10 km vor Ubud erwischte es mich dann. Ich hatte schon mehr und mehr entgegenkommende Fahrer mit Regenkleidung gesehen, und es war auch sehr dunkel am Himmel, aber jetzt war ich dabei.
Je näher ich an Ubud herankam, umso stärker regnete es und um so dichter wurde der Verkehr. 
Und dann war es geschafft. Jemand rief: you remember me? Und da war mein windiger Motorradverleiher. Ich meinte: I first wanna look for a room. Und er sagte: you can have one here (und zeigte hinter sich). Hinter der Straßenfassade öffnete sich eine wunderschöne Anlage in einem urwaldähnlichen Garten. Wieder viel zu groß für mich, aber egal. Ich habe wieder eine Terrasse, ein großes und hohes Schlafzimmer und wieder eine (nach oben offene) Toilette und Dusche.


Mein Heim in Ubud: Puri Muwa Bungalows

Ich war kaum angekommen, da fing es richtig an zu regnen. Also nicht so ein Schäuerchen, sondern tropischer Regen vom Feinsten. Die Wege in meinem Garten wurden im Handumdrehen zu Flüssen. Von den Dächern stürzte bächeweise das Wasser. Es war wie ein Weltuntergang.
Nach über einer Stunde hatte ich keine Lust mehr, zuzusehen. Ich wollte dabeisein.
Also habe ich mir meine Pelerine übergezogen und bin los. Bürgersteige und Straßen standen komplett unter Wasser. An den tiefsten Stellen war das Wasser bis zu 20 cm tief. Man konnte auf dem Bürgersteig nicht gehen, da das Wasser in Bächen von den Dächern kam. Und auf der Straße waren die Autos und was die mit den Rädern machen, brauche ich nicht zu erklären.
Weltuntergang pur. Aber nicht schlimm, weil es nicht kalt war und weil man weiß: in 2 Stunden ist alles wieder trocken.
Die Anlage hier gehört einer alten Dame. Sie sprach gebrochen Englisch und entschuldigte sich für ihr Aussehen: sie habe sich gerade die Haare gewaschen. Sie wollte mich unbedingt auf einen Kaffee oder Tee einladen, und zuerst lehnte ich es ab, aber dann merkte ich, dass ich sie damit brüskierte. Also nahm ich dann doch einen.
Jetzt, wo ich das schreibe, kommt eine andere Dame vorbei. Sie legt ein kleines Bananenblatt mit kleinen Opfergaben auf meine Schwelle. 
Also ich denke, es regnet heute nicht mehr....

Auf meinen nachmittäglichen Streifzügen habe ich dann mal wieder das Echte Asien entdeckt. Vor einem Hotel wurden Palmen gepflanzt, und zwar in einer extrem lehmigen Erde. Man konnte schon sehen, dass das eine Knochenarbeit war. Geleistet wurde sie weder von Maschinen, noch von Männern, sondern von 4 Frauen, die mit nackten Füßen in dem Gemisch aus Schlamm und Steinen standen und mit der Schaufel Zentner um Zentner bewegten. Und um sie herum strömten die Touristen aus China, Australien, Deutschland....also aus den reichen Ländern und kauften sich Saris, die aus irgendwelchen Kinderfabriken in (hoffentlich) Indonesien stammten. Strange....

Krasse Gegensätze. Frauen bei der Arbeit..

Morgen reise ich ab. Und morgen ist Festival. Schwer, ein Taxi zu bekommen. Galungan und Kuningan. Diese sehr hohen Festtage im Leben eines balinesischen Hindus habe ich erwischt. Morgen soll speziell hier in Ubud die Hölle los sein. Ich habe da irgendwie ein Händchen für. Hoffentlich komme ich rechtzeitig zum Airport....

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Reise von Gili Air nach Padangbai

25.12.14 Reise von Gili Air nach Padangbai

Ostern und Weihnachten zusammen? Nein, Silvester und Weihnachten zusammen. Die haben hier die ganze Nacht lang geknallt. Ein fröhliches Volk. Aber gut. Hier fällt eben das lokale Festival und das christliche Weihnachten zusammen. Dann dürfen die auch....
Ich habe morgens noch am Pool gelegen, bevor ich dann zur Anlegestelle gegangen bin. Das Wetter war ganz schön, warm, aber noch nicht zu warm, im Schatten konnte man es gut aushalten. Mit ca. 1 Stunde Verspätung kam dann auch das Boot und nach dem üblichen Chaos beim Ein- und Aussteigen (alle gleichzeitig) ging es auch bald los. 

...Chaos...

Auch diese Fahrt war ruhig, nur ganz am Anfang, zwischen den Inseln, war es etwas ruppig. 
Als wir dann aber näher an Bali herankamen, sah man deutlich: Regen! Alles grau in grau und bald trafen auch schon die ersten schweren Tropfen das Boot. Shit.
Und dann hielt das Boot auch noch am anderen Ende von Amed. Das Dorf ist über 8 km  lang und ich stand ca. 7 km von meinem Moped entfernt mit einem nassen Rucksack im Regen.
Shit.
Aus dem Boden wuchs ein Taxi-Verbrecher, der mich zum Preis eines Kleinwagens (bei schlechtem Wetter ist halt alles teurer) zu meiner Honda bringen wollte.
Wir einigten uns auf eine Tagesrate Motorradmiete (kein Spruch) und kurz darauf war ich im Divers Cafe.
Ich gönnte mir einen Snack, um wenigstens den fetten Regen abzuwarten. Und tatsächlich wurde es etwas weniger.
Also los: Rucksack in einen Pariser gestopft und mich auch (lecker warm) und los.
Nach wenigen km hörte der Regen auf und wenig später war auch die Straße trocken.
....in voller Rüstung....
Und dann wurde es schön. Anfangs wenig Verkehr, durch den Regen angenehme Temperaturen  und eine phantastische Landschaft. Felder, Wälder, Reisplantagen, eine Horde Affen, die über die Straße fegten: alles war dabei.

Liebliche Landschaften...



Und dann diese Straßenführung: enge Kurven, bergauf, bergab, also ideal zum Motorradfahren. 
Aber alles hat ein Ende. Nach ca. 1 Stunde wurde es voller und wärmer. Hat aber immer noch voll Spaß gemacht. Ich habe mir zwischendurch die Regenpelle natürlich ausgezogen und kam dann gegen 3pm in Padangbai an.
Padangbai ist das Tor zur (Insel)Welt. Es ist der größte Hafen und hier gehen einerseits die großen Fähren nach Lombok, aber auch eine Armada von Speedboten zu den Gilis und auch zu anderen Inseln. Z.B. Flores, wo die Komodo-Warane sind. Bestimmt auch interessant. 
Padangbai ist klein, quasi ein riesiger Hafen und dann 3-4 kleine Straßen.
Ich fand schnell ein Guesthouse und machte einen Spaziergang. Ich kam an einem Souverniershop vorbei, wo ein later Mann Holzmasken schnitzte. Interessanter fand ich die sehr kunstvoll geschnitzten Tierschädel von Wasserbüffeln und Wildschweinen. Hier hatte der Mann sehr fein hinduistische Symbole und Bilder hineingeschnitzt. Wahre Kunstwerke.

....beschnitzter Wasserbüffelkopf...

Mit der Holzschnitzerei und den Dämonenfratzen kann ich nicht so viel anfangen...
Ich habe dann noch Postkarten gekauft, und dann brauchte ich noch Briefmarken. Die Post sei allerdings zu. Morgen...

Puuuuh! Endlich die Regenpelle runter....

Ich ging aber trotzdem hin, um zu checken, wo hier die Post ist. Und da saßen noch 2 Männer im Schatten und redeten. Sie fragten mich dann, was ich wollte, und klar: dann wurde die Post eben mal wieder aufgemacht. Ist ja nicht schlimm. 
Andere Länder....
Jetzt sitze jetzt auf der sehr genialen Terrasse im Schatten unter einem Ventilator und mache meine Hausaufgaben.
Mein leicht antiquiertes Guesthous
....und meine Zelle!
....ja, die wohnen hier
.....auch eine Art Sonnenschutz!






Heute habe ich auch wieder Gewehre gesehen. Also heute nur 1 Gewehr. In der Hand eines 10-Jährigen. Ich habe schon 2 mal Stände am Straßenrand gesehen, wo Männer so um die 10 Gewehre liegen hatten zum Verkauf. Und der Junge heute trug das Gewehr über der Schulter und lief die Straße entlang. Seeeehr seltsam. 

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Weihnachten auf Gili Air

24.12.14 Gili Air

Ja, es war ruhig gestern. Ich habe mir letztendlich eine Kneipe für das Abendessen nach der Anzahl der Gäste ausgesucht. 

Danach noch an eine Bar, an der Musik gemacht wurde. Hier wird viel Musik gemacht und viel gesungen. Ich habe das Gefühl, dass jeder 3. eine Gitarre hat und die auch immer mit rumschleppt. Und dann spielt er und ein anderer oder alle singen. Irgendwie nett.

Heute ist Feiertag. Also mache ich mal nichts. Fast nichts. Ein morgendlicher Spaziergang zählt ja wohl kaum. Und am Strand liegen? Vielleicht bekomme ich einen Fleisspunkt für Schnorcheln?

Die Strände hier sind schmal, aber es gibt feinen, weissen Sand. Dadurch ist das Wasser nicht mehr ganz so klar (es gibt eine Miniminimini-Brandung) aber es geht. Ich hatte gehofft, hier einen Clownfisch (Nemo oder seinen Vater) zu sehen, aber die sind am Außenriff, da muss man mit dem Boot hin.

Wie auch in Amed waren hier viele Leute mit Schwimmwesten unterwegs. Eine gute Art, auch Nichtschwimmern diese Welt näher zu bringen.

Heute ist es irgendwie leerer, offensichtlich kommen kaum botte von den Nachbarinseln. Für mich ist das ok. Allerdings ist die Zahl der Weihnachtsmannmützenträger signifikant gestiegen. Jemanden im Wasser mit Weihachtsmannmütze zu sehen, wirkt schon komisch. Lustige Leute!  

Mittags war ich, wie gestern, in einer kleinen Garküche. So gegen 3 Uhr. Warum nicht vorher? Weil das Ding wie schon gestern komplett überfüllt war. Die Kneipenwirte klagen, und so eine Ferienkolonie in der Nebensaison sieht wirklich traurig aus), aber diese Bude ist gerappelt voll. Value for money: gutes Futter für kleine Kohle.

Apropos Kohle. Die Währung hier in Indonesien ist auch spannend. Ich denke, das ist bestimmt der zweit-teuerste Urlaub meines Lebens. Ich war mal in Jugoslawien und habe damals 21.000.000 Mio ausgegeben (Dinar). 
Hier gibt es die Rupie.  100€ entsprechen ca. 1.5 Mio. Da kommt bestimmt auch ein hübsches Sümmchen. 

Gegen Abend beginnt Weihnachten. Praktisch das gesamte Servicepersonal in allen Strandbars trägt Weihnachtsmützen mit roten LEDs. Es ist furchtbar. 
In einem Restaurant höre ich 'last Christmas....'. Gäste leihen sich die Mützen aus und lassen sich vor der Kulisse der Berge von Lombok fotografieren.



Im der Anlage neben meiner sitzen 4 Holländer mit solchen Mützen auf der Terrasse und trinken was. Was? Glühwein? Da wird der Hund in der Pfanne verrückt. Aber Hunde gibt es ja hier nicht. 
Ich habe gerade noch am Strand gesessen und der Sonne beim Untergehen zugesehen (die wollte das Elend auch nicht sehen) und werde gleich zum Essen gehen.
Es gibt überall Weihnachtsdiners, aber man kann auch a la carte essen. Gut so. 
Überall spielen heute Abend Bands, aber ich weiss nicht, ob überhaupt so viele Gäste unterwegs sein werden. Gleich bin ich schlauer.

Am Ende der Kneipenmeile ist eine kleine Bar, die sich damit rühmen, Pilze zu haben. Ooooch: so gebratene Champignons....

Und jetzt bin ich schlauer.  Es war recht leer. Das Weihnachtsgeschäft konzentrierte sich auf 3-4 Restaurants am Strand. Ich hatte erst in einem der Restaurants länger überhaupt nur auf die Karte gewartet und bin dann aber eine Türe weiter gezogen. Hier war es auch voll, aber die waren besser organisiert. Und das Thun-Steak war Legende.  Also: alles richtig gemacht.

Auf dem Weg zum Hotel bin ich noch 2 mal gefragt worden, ob ich Pilze wollte....aber ich hatte heute keine Lust, die Feuerwerksraketen, die sie draußen die ganze Zeit abbrannten, in meinem Kopf zu spüren. Also heute mal nicht...

Jetzt geht es hier auf 1/2 11 zu und mit der ganzen frischen Luft, dem Schwimmen (und dem Bier) bereite ich mich langsam auf meine Reise morgen vor. 


Dienstag, 23. Dezember 2014

Reise von Amed nach Gili Air

23.12.14 Reise von Amed nach Gili Air

Nur ein schnelles Wort zu dem Restaurant gestern Abend. Es gab Fisch. Der war gut. In den 8 Restaurants bei mir war jeweils max. 1 Tisch besetzt. Bei mit war voll. Alles in allem gute Wahl!

Abschied von Amed. Amed hat mir gefallen. Kein high-level Tourismus, viel Sport, alles ok. Nette Leute. Mal sehen wie's weitergeht.

Weiter geht es um 7:00 Uhr. Alles packen, Frühstück. Diese balinesischen Omeletts werden mir fehlen.

Bei der Auswahl des Divers Cafe als Bleibe hatte ich Glück. 3 Häuser weiter ist die Abfahrstelle der Schnellboote nach den Gilis. Es gibt 3 davon: Meno, Travangan und Air. Es sind winzige Inseln kurz vor der Küste der großen Nachbarinsel Lombok.
Die Überfahrt im Expressboot wird ca. 1 Stunde dauern und ja: auch diese Schnellboote haben einen schlechten Ruf. 

Angeblich das schnellste Boot von Bali nach Lombok
...da ist Musik drin
Der Skipper bei der Arbeit!


Aber zu Unrecht. Zumindest dieses. Die See ist ruhig und der Skipper lotst das Boot sehr vorsichtig aus dem Korallengürtel. Erst nach ca. 10 Minuten erweckt er die 4 Motoren zum Leben. Ich denke, dass jeder so um die 120 PS hat. Das Slow-Boat hätte ca. 5 Stunden gebraucht, in der Hitze sicher kein Vergnügen. Es sind ca. 30 Touristen an Bord.
Unser Boot geht erst nach Gili Trawangan und danach nach Gili Air. Wenn man zur 3. Insel will (Gili Meno) muss man ein local boat nehmen.

Die Inseln sind alle 3 winzig und haben, anders als das vulkanische Bali, weisse Strände. 
Die Empfehlung ist einfach: Trawangan ist Ballermann, nach Meno gehen eher ältere Leute, die ihre Ruhe haben wollen und Air hat von beidem was. 

Und es gibt auf allen 3 Inseln keine Autos. Alternative sind Pferdefuhrwerke. Und es.gibt keine Hunde. Zugegeben, die freilaufenden und teilweise wilden Hunde werden mehr und mehr zum Problem hier.

Pferdefuhrwerke auf Gili Air

Nach kurzer Zeit finde ich eine kleine Bungalowanlage mit Pool und Wifi und Airco. Mein Weihnachtsnest.

Mein Bungalow
Mein Pool (es gibt hier keine Strandliegen)


An der Küste entlang reihen sich Kneipen, Homestays, unzählige Tauchläden, Eisgeschäfte, Schmuckläden.....da ist für jeden was dabei. Hier sind recht viele Deutsche und auch Franzosen, aber die Majorität: Aussies! 

Hier ist viel Party. 

Man kann es schlecht sehen, aber das Halsband ist ein reines Schmuckhalsband

Unseligerweise lese ich auch mehrere Schilder mit: Weihnachtsdiner. Ich fürchte, die Aussies haben ihr Weihnachten komplett mitgebracht.

Am Nachmittag zieht sich leider der Himmel zu und die Insel erinnert sich daran, dass ja eigentlich Regenzeit ist. Na gut. Später soll sich aber herausstellen, dass das nur ein Bluff war. Etwas bewölkt, aber kein Regen.

Nutze ich halt die Gelegenheit, mal eine weitere Beobachtung zu teilen.

Als mittlerweile sehr fleissiger Asienreisender kann ich mal was erzählen zu den Tuktuks. Das ist hier neben Bus, Taxi, Rikscha und Songthaews das universelle Nahverkehrsmittel.
Es gibt nahezu unendliche Varianten. Mal sehen: 
Eine Art Auto (Dreirad) mit und ohne Türen vorne. Viel in Indien, aber auch im Norden von Thailand.
Einheit aus Motorrad und Sitzraum für Gäste (hinter dem Fahrer) Thailand und Indien / Sri Lanka
Das Gleiche gibt es vor und auch neben dem Fahrer. (Zentral-Thailand)
Jetzt zu den getrennten Objekten: Motorrad vorne, Sitzfläche an einer Kupplung (beweglich) dahinter. Und anders herum. Cambodia und Laos
Das Songthaews gibt es in Pickupgröße oder in LKW-Größe. Die fahren aber beide feste Strecken (Thailand)
Fahrrad-Rikschas (im Tagesbetrieb, keine Touristenfallen) gibt es in Laos, Cambodia, teilweise in Zentralthailand und im Myanmar. Hier gilt auch: Fahrer vorne, dahinter die Gäste. Fahrer hinten, davor die Gäste. Fahrer links, daneben die Gäste, einer mit Blick nach vorne, einer nach hinten.
In Cambodia sieht man auch oft noch Rikschas, die manuell gezogen werden.
In Myanmar sind auch Pferdekutschen noch gebräuchlich. Eine bunte Welt!

Nach einiger Zeit am Pool und einem ausgedehnten Spaziergang (ich wäre fast ganz rum gelaufen, die Insel ist wirklich klein) habe ich in einer der Kneipen am Strand gesessen. Da sind kleine, überdachte Plattformen auf Stelzen, bei denen man an der Seite noch Sonnenschutz herunterlassen kann. Innen ist alles voller Kissen und in der Mitte ein kleiner Tisch. Da habe ich nun gesessen und bei einer Flasche Bintang Bier den Sonnenuntergang beobachtet. So soll es sein!
Jetzt werde ich jetzt mal zum Abendessen schreiten. Die Insel ist sehr viel leerer. Offensichtlich gibt es viele Tagesgäste. Auch gut.


Annäherung an Gili Trawangan (Nachbarinsel)

Montag, 22. Dezember 2014

Amed (2)

Amed am 22.12.14

Gestern Abend war ich noch in Amed spazieren und habe mir ein kleines Restaurant ausgesucht. Dabei habe ich 2 neue Erfahrungen gemacht. 
1.) ein Mojito kann in Bali anders schmecken, als im Rest der Welt. Kategorie: interessant
2.) ein Barracuda - Curry ist eine fast sinnliche Erfahrung!

Mann, war das lecker. Ich wusste nicht, was ich essen sollte, und der Besitzer  meinte: das Curry könnte er am Besten.
Die Komposition insgesamt war schon sehr lecker, aber der Fisch war auch großartig. Vom Geschmack her einem guten Thun ähnelnd, nur fester im Fleisch.
Nachdem ich hier mal einen traurigen Thunfisch gegessen habe ( kleines Stück, so lange auf dem Grill oder in der Pfanne gewesen, bis es tot war!), habe ich mich an Fisch nicht so recht rangetraut. Aber so......

Heute war quasi Strand-Tag. Also Strand ist nicht ganz richtig, da kann man nicht liegen. Der Strand ist nur ca. 10m breit und besteht aus Kieseln. Die Strategie ist also: Liege am Pool im Schatten, ins Meer, schnorcheln, danach in den Pool, spülen, dann wieder in den Schatten. Und dann von vorne.
Heute war super Wetter, keine Spur von Regenzeit. 

Dafür hat der erfrischende Wind jede Menge Müll an unseren Strand gebracht. Dieses Mal nicht nur Zweiglein, sondern ordinäre Plastikbeutel und Papierschnitzel. Zudem war das Wasser etwas trüber und es war eine seltsame Strömung da. Wenn man ganz gemütlich mit den Flossen schwamm, stand man auf der Stelle. Trotzdem war es wieder beeindruckend.

Ich bin mal zu einer anderen Stelle geschwommen, da hatten sie am Grund in ca. 5-6 m Tiefe einen Turm aus Quadern gebaut. Die Quader waren aber nicht massiv, sondern durchbrochen (man kann sich gestapelte Bierkästen vorstellen). Das Ding war auch gut 3 m hoch und ein absoluter Tummelplatz für Fische. Hier war wirklich alles, was Rang und Namen hat. Ich denke, das haben die als Spielplatz für Taucher da hin gemacht. 

Und tatsächlich, während ich da so rumdümpelte, kamen aus dem Nichts (aus dem tieferen Wasser) 3 Flaschentaucher. Zuerst habe ich einen kleinen Schreck bekommen, aber dann war es auch interessant, wie die sich am Boden entlangtasteten. 
Wieder gab es viele hübsche Fische zu sehen, und auch schade, dass ich sie nicht benennen kann, aber es sind wirklich zu viele unterschiedliche. 

Es gibt hier eine verblasste Schautafel, aber die sagt nix. Lediglich den Long horned cow-fish konnte ich identifizieren. Davon gibt es hier viele und sie grasen in großen Schwärmen mir offenem Maul dicht unter der Wasseroberfläche nach irgendwelchen Kleinstlebewesen. Keine schönen Fische, aber markant. Ebenso der Razorfish. Der sieht aus wie ein großer Bleistift oder ein kleiner Speer. Insgesamt ein fauler Tag.

Ein Wort zum Abfall. Auch immer eine spannende Geschichte. Alle asiatischen Länder haben ein Müllproblem, meistens sieht man es an den Straßenrändern. Die vielen Plastiktüten sind natürlich auch kontraproduktiv.
In thailand kann man den Fortschritt sehen. Überall kleinere Müllbehälter oder entsprechende Container. Es wird sauberer in Thailand.
Hier sieht man einige wenige Körbe, die für Anfall gedacht sind. Aber sie sind selten.
Und vielleicht ist das auch gut so. Auf der Fahrt sah ich einen Laster, hinten voll mit (vollen) Körben auf einer Brücke stehen. Und ein Mann kippte die Körbe in den Fluss. Für Bali ist es noch ein weiter Weg.

Leider viel Müll überall

Am späten Nachmittag bin ich noch mal mit der Honda an der Küste entlanggefahren. Endlich mal ohne Gepäck und auch ohne Helm (es geht hier nur durch die Dörfer, die Amed bilden.

Wenn man jetzt die Wasserseite mit den Homestays und Hotels ignoriert und nach links sieht, sieht man ein friedliches, sehr grünes Land.
Menschen und Tiere auf den Feldern, Männer mit den traditionellen Tattoos vor den Häusern oder Läden und im Hintergrund den mächtigen Gunung Agung mit seinen über 3000 m. Diese Ecke hier gefällt mir bislang am Besten.

Feldarbeit
Und immer die Sichel dabei

Der Gunung Agung im Hintergrund (3142 m)
Fahrende Garküche

Und noch ein Wort zum Tokay (den ich irrtümlicherweise als Tukei bezeichnet habe). Hier ein Link, den ich (with a little help from a friend) gefunden habe: http://youtu.be/dR9tn0yNqQo oder auch http://www.thaipage.ch/aktuell/tokay_0506.php. Natürlich gibt es den auch hier, aber scheinbar weniger, leiser und nicht so nervig....

Während ich das hier schreibe, dudelt die ganze Zeit eine sehr anstrengende, balinesische Volksmusik (leider auch sehr laut). So sind Kriegen entstanden. Dann, zum Glück, hörte die Musik schlagartig auf und auch die Lichter erloschen. Da kann ich gut mit leben. 
Bis ich gemerkt habe, dass das Wlan auch weg ist....

Sonntag, 21. Dezember 2014

Amed

21.12.14 Amed


Wow! Keine Tiere, keine Geräusche, alles sauber, vor Schreck war ich schon um 7:00 auf. Trotzdem war es draußen schon bullig warm.
Beste Strategie war: langsam bewegen, laaaangsam zum Pool, Schattenplatz und ruhig verhalten. Bingo! Hier ging ein schöner Wind und im Schatten war es absolut komfortabel. Musik auf die Ohren! Urlaub.

So gegen 11 bin ich dann los Richtung Amed. Das sind keine 10 km, entspricht also eher dem Umdrehen auf einer Sonnenliege.

Trotzdem eine interessante Fahrt. Hier ist das Land ruhig. Wenig Verkehr, die Straße führt in sanften Kurven und wenigen Steigungen am Meer entlang. Es gibt ein paar Felder und die Bauern pflügen, wie wir vor 100 Jahren. Schwere körperliche Arbeit in dieser Hitze. 

Bauern auf dem Feld

Plötzlich stehen links viele Mopeds. Männer stehen daneben und manche winken mir zu. Allerdings kein Gruß, sondern sie winken mich zu sich. Was soll das? Hinter der nächsten Kurve sehe ich es. Polizei. Eine Straßensperre. 

Der Polizist winkt mich heran und fragt nach der Lizenz. Kein Problem. Ich krame in meiner Tasche und zeige meinen nagelneuen Führerschein (der alte ist irgendwo in Malaysia). Nein, den will er nicht. Er zeigt mir ein Photo auf dem Smartphone: so einen will er. Ich erkenne den internationalen Führerschein, den ich als aufrechter Deutscher natürlich auch habe. Ich hatte aber im Vorfeld auch gelesen, dass die Polizei einen damit hier auch gerne abzockt. Aber egal: das Ding hat 25 € gekostet, dann darf er ihn auch sehen. Ich habe absichtlich etwas gekramt, um es spannender zu machen und der Polizist war auch nicht wirklich glücklich, als ich ihn rauszauberte. Aber er war freundlich, informierte sich bezüglich meines Zieles und wünschte mir eine  gute Reise. 

Wenig später kam ich in Amed an. Amed ist eher eine Bezeichnung für eine Gegend. Hier gibt es 6-7 Dörfer, die wie an einer Perlenschnur aneinandergereiht sind. 

Das Divers Cafe sieht gut aus und hat auch Zimmer frei. Hier wohne ich jetzt. Noch schnell die Wäsche in die laundry bringen und ja, sie ist morgen früh um 8 fertig. Gut, so früh hatte ich eigentlich nicht vor, aber ok.

Pool vom Restaurant aus im Divers Cafe

Mein App.

Strände gibt es hier nicht. Es ist schwarzer Sand mit viel Kies durchsetzt. Eigentlich so wie in Griechenland. Dadurch ist das Wasser natürlich klar und man kann hier gut schnorcheln. Die meisten allerdings tauchen hier. Überall gibt es Stationen und viele Services, die Taucher raus zu den Riffen zu bringen. 
Und ich? Na gut, dachte ich, wenigstens mal schauen.

Also mietete ich mir ein Schnorchelset (Brille, Schnorchel und Flossen eine Nummer zu klein) und ging ins Wasser. Das war leider nicht sehr sauber. Der Wind hatte viele Äste, Blätter, Gräser und auch einigen Zivilisationsmüll herangeblasen. 

Na ja, mal kurz schauen und dann gibt es ja immer noch den Pool.
Es war nicht wirklich spannend. Steine, ab und zu eine Pflanze.....und dann: Unbeschreiblich. Wie aus dem nichts tauchten plötzlich Fische auf. Vor mir, neben mir, unter mir: überall. Und bunt. Ich war so überrascht, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass sich auch der Boden verändert hatte.

Mal zusammenfassen. Ich bin in augenscheinlich nicht sauberes Wasser gegangen und war vielleicht 25 m weit geschwommen.

Und war am Set von 'findet Nemo'! Absolut phantastisch. Eine unwirkliche Korallenlandschaft breitete sich unter mir aus. Wohlgemerkt: alles auf weniger als 2 m Wassertiefe. Oder vielleicht 3 m. Das heißt, überall kam viel Licht hin. 

Es gab kleine Korallen und große. Es gab flache wie ein Tisch und große wie ein riesiger Blumenkohl. Der Tisch, den ich meine, war fast kreisrund und hatte gut 12 m im Durchmesser.

Der Blumenkohl war ebenfalls rund, ca. 4-5 m hoch und hatte gut 4 m im Durchmesser. Eine fast vollkommene Form. Es gab Korallen, die wie Hirne aussahen, oder wie Brokkoli und es waren auch alle Farben vertreten, bis hin zu einem giftigen blau und einem sehr kräftigen Gelb. Es ist schwer, die Vielfalt zu beschreiben und sie war auch fast unwirklich. So, wie bei einem Aquariumgestalter, der es etwas zu gut gemeint hat. 

Aber es wirkte echt.

Wie komme ich jetzt darauf? Ach ja: Fische.

Alles voller Fische. Immer mal wieder näher als 20-30 cm an mir dran. Die Kleinsten waren so 2-3 cm und die größten sicher mehr als 50 cm.
Es gab ein paar silbrige Fische, wie man sie auch bei uns kennt. 
Aber das waren hier die Außenseiter. Der Rest war knallig bunt. 
Die ganzen Protagonisten aus findet Nemo waren hier. Diese Dory, die von Anke Engelke gesprochen wurde, sieht man hier tausendfach. Und diesen älteren, erfahreneren Fisch, der am Schluss Nemo aus dem Aquarium befreit, dieser Major mit den vielen Schmissen und Narben: an jeder Ecke war der zu sehen. 

Es gab die klassische, schlanke Fischform und die mehr tellerartigen. Mal mit ausgeprägter Schwanzflosse, mal mit einer fetten Rückenflosse.
Und die Farben. Bunt, bunt, bunt. Manche veränderten auch die Farben, wenn das Sonnenlicht in einem anderen Winkel auf sie traf.

Es gab einen recht großen blauen Fisch, der von vorne nach hinten in kleinen Nuancen immer dunkler wurde.

Ich könnte da jetzt stundenlang schwärmen, aber am Besten ist immer noch der Vergleich mit Nemo. Diese übertriebene Korallenlandschaft und die vielen bunten Fische: so sieht das hier aus.
Wer fehlt, ist leider Nemo selber, den habe ich nicht gesehen, und diese beiden Haie (fish are friends, no food). 

Ein absolutes Paradies. Ich bin schon an Korallenriffen in Cambodia und in Myanmar geschnorchelt und war beeindruckt. Aber das hier war eine andere Nummer!
 Zuerst fand ich es schade, dass ich meine Unterwasserkamera nicht dabei hatte, aber sowas muss man gesehen haben...

Blick auf die Küste
Divers Cafe

Blick vom Divers Cafe

Samstag, 20. Dezember 2014

Motorradtour von Lovina nach Tulamben

20.12.14 Reise von Lovina nach Tulamben

Die Nacht war ruhig. Die K-Familie hat sich nicht blicken lassen, und die Nager im Dach waren hörbar, aber erträglich. Mein Tag begann dann mit einem opulenten Frühstück am Meer. 

Danach habe ich quasi noch einen 'Abschiedsspaziergang' gemacht, gepackt, bezahlt, die Honda gesattelt und dann los. 
Das erste Stück bis ca. 10 km hinter Singaraja (Berufsverkehr oder immer noch Galungan) war zäh und anstrengend. Ich bin selten schneller als 25 gefahren. Dann ging es langsam besser, und als ich dann endlich auf der Küstenstraße war, konnte man eigentlich durchgängig 40-50 fahren. 
30km hinter Singaraja war es dann entspannt. Ich fuhr 50 und konnte auch mal links und rechts schauen. So hatte ich mir das vorgestellt.

Vielleicht noch ein Wort zu Galungan, dem Festival. Der balinesische Kalender hat 210 Tage und dann gibt es Galungan. Es ist ein riesiges Fest und alle Balinesen haben frei und feiern. 
Unklug, dann über die Insel zu reisen.
Aber das weiß man meist erst hinterher.
Ich bin gemütlich die Küstenstraße entlanggetrödelt und habe auch mal angehalten, um 2-3 Fotos zu machen. 
Wenn man hier Leute anspricht, passiert meist folgendes: die Leute sind immer sehr freundlich. Es kommt definitiv immer: where are you from? Und meistens: where do you go. Sehr oft auch: what's your name? Und wenn man den sagt, nennt der Fragende auch immer seinen Namen und gibt einem förmlich die Hand. 
Also ich finde das nett. Nur wenn danach kommt: dolphin-tour? Oder T-Shirt? Dann eher nicht. Aber das ist mir vielleicht einmal passiert. 
Ich passiere Kubutambahan, Batu und Tejakuta.
Und dann komme ich nach Les. 
Ich wusste, dass da ein Wasserfall war und den wollte ich mir en passant ansehen. Also rechts abgebogen (ist im Linksverkehr immer etwas aufregend) und den Berg hoch. Erst ging es durch ein Dorf, dann durch einen Wald in engen Serpentinen. Und dann hörte die Straße auf und ein Schotter-Schlamm-Felsbrocken Weg begann. Ich habe bestimmt 2-3 mal darüber nachgedacht, umzukehren. Einmal wegen auf-die-Nase-fallen und auch wegen der Reifen. Schließlich muss ich noch nach Ubud zurück!
Und dann kam ein kleiner Parkplatz und ein Kassenhäuschen.
Nach dem Begrüßungsritual (siehe oben) wußte ich, dass man von hier aus weiter fahren kann, aber nicht sollte (zu gefährlich). Es wären auch nur noch 15 Minuten Fußweg zum Wasserfall.
All das wurde  mir auf Deutsch erklärt. Der junge Mann hatte diese Standardsprüch zuzüglich 'wie geht's' und 'schönen Tag noch' von Touristen gelernt. Und das auch sehr akzentfrei! Kommen hier nur Hannoveraner her!





Ich wollte (mit einem gewissen Magendrücken) den Rucksack auf dem Moped lassen. Er meinte aber, ich sollte ihn besser ins Kassenhäuschen stellen. Und zwar wegen Regen, nicht wegen Diebstahl. Doch ein Paradies?

Und jetzt ein Wort zu den 15 Minuten. Auf dem Rückweg, bergab, habe ich knapp 20 Minuten gebraucht. Und durch das Walking, das ich zuhause immer mache, bin ich einigermaßen trainiert. 
Der Weg bergauf war hart. Es war heiß. Es war feucht. Es ging bergauf. Es war teilweise rutschig. 3 mal musste man auch durch ein Bächlein durch.
Oben angekommen war ich nass. Ein anderer balinesischer Besucher meinte: you can take a shower und zeigte auf den Wasserfall. Ich sagte (und zeigte auf mein nasses Hemd) I already did!
Aber es hat sich gelohnt. Eine tolle Kulisse, das Rauschen und der feine Nebel überall zauberten eine wunderschöne Dschungelatmosphäre. 
Und als ich an dem Kassenhäuschen ankam, war ich auch fast wieder trocken.
Ich bin dann wieder weiter gefahren bis Tulamben

Hier ist ein Taucherparadies, weil die Regierung hier ein japanisches Kriegsschiff direkt vor der Küste versenkt hat. Es gibt hier ein paar Ressorts und ich habe mir einfach wieder die Top-Empfehlung aus dem Lonely Planet rausgesucht.
Und wieder einen Treffer gelandet. 
Es ist eine relativ neue Anlage mit einzelnen Bungalows direkt am Meer. Strand gibt es hier nicht, nur groben Kies. Aber alles ist sehr gepflegt und ich glaube, dass ich weder die K's noch meine Nagerfreunde hier treffen werde.
Das Anschlussprogramm ist schnell erzählt: ausziehen, Mucke auf die Ohren, zum Pool, hinlegen.
1/2 Stunde später bemerkte ich, dass ich ganz schön verbrannt war. Speziell Unterarme und Oberschenkel hatten was mitbekommen. Beim Motorradfahren mit dem Fahrtwind bekommt man das nicht so mit....
Ich werde jetzt erst mal 2 Tage hier bleiben und einfach die Seele baumeln lassen. Time will show.....